Mittwoch, 24. November 2010

Sprachlos

Was für eine Woche - es gibt doch immer noch Tage, da kommt man ins Grübeln und ins Staunen.
Montag war die Beerdigung eines Freundes, der durch einen blöden Unfall ganz plötzlich aus dem Leben gerissen wurde. Er hinterlässt meine Freundin mit zwei Kindern, die mit meinen Kindern groß geworden sind. Schon Tage vorher, habe ich immer wieder überlegt, was ich sagen soll, was ich tun kann, aber gibt es da überhaupt irgendetwas? Mich macht es so unglaublich traurig und so viele Dinge, über die sich meine Umwelt furchtbar aufregt, tangieren mich gar nicht. Viele Aspekte des täglichen Lebens bekommen eine ganz andere Gewichtung. Wen interessiert denn ein unaufgeräumtes Zimmer - lieber sage ich meinem Kind, das ich es lieb habe. Was kümmert mich eine vier in Mathe - hey, ich kann meine Süße in den Arm nehmen und sagen, dass es wenigstens keine fünf ist. Was bin ich danbar! Alles könnte viel, viel schlimmer sein!
Außerdem weiß ich jetzt wie ich mit der Pubertät umgehen kann - ich geh zum Pädagogen. Richtig, auf die Idee kam die Tage ein reizendes Etwas. Na ich bin mal gespannt wie der mir erklären will, das ich einem Kind unter 16 Jahren eine halböffentliche Party bis 1.oo Uhr nachts erlauben soll. Besonders prickelnd fand ich den Hinweis auf der Einladung, das die Kids keinen Alkohol mitbringen bräuchten, der wäre reichlich vorhanden !?!?! Lebe ich so hinter dem Mond? Bin ich so rückständig? Wie würdet ihr damit umgehen?

So jetzt gehe ich mir mal neue Papiere zuschneiden, für einige Stampin Up Projekte, die ich noch vorbereiten möchte. Das hatte ich zwar schon erledigt, aber meine Kids hatten mit diesen "Papierresten" gestanzt und geschnibbelt, um einen Kalender für Oma zu machen. Sehr kreativ die Lieben, aber ich musste doch etwas schlucken, als ich die schäbigen Überreste sah.

3 Kommentare:

  1. Tod ist für mich ein Thema, mit dem ich nicht gut umgehen kann. Zum Glück habe ich erst wenige Menschen durch Tod verloren und bin deshalb immer stark überfordert. Aber nichts ist so schlimm - wenn plötzlich der Mensch an Deiner Seite fehlt... und auch ich rege mich über wesentlich weniger Sachen auf als noch vor wenigen Jahren!

    Pubertät ist ein Alter in welchem unsere flügge werdenden Kinder nicht wissen ob sie Fleisch oder Fisch sind. Wo liebe anschmiegsame Kuschelmäuse zu trotzigen permanent widerspenstigen, immer auf Kontra gepolten Persönlichkeiten mutieren und sich selbst nicht leiden können! Da müssen wir durch und die Idee mit dem Pädagogen finde ich ist die beste Entscheidung, denn jeder nur halbwegs verantwortungsvolle Mensch wird Herrn/Frau Pubertät die Konsequenzen darlegen - was allerdings im Falle einer negativen Entscheidung für das Kind dazu führen kann, dass man als Elternteil vorgeworfen bekommt, mit dem Pädagogen unter einer Decke zu stecken und sich abgesprochen zu haben ;-D Da bin ich mal sehr auf die Fortsetzung dieser Geschichte gespannt!
    Alles Liebe und Nerven wie Drahtseile - Conny

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  2. Ich glaube, es gibt Momente im Leben, wo man nichts sagen kann, manches Mal aber auch nicht braucht. Was man tun kann? Ich glaube, für den anderen da sein, versuchen Halt zu geben.

    Manche Dinge verändern auch bei mir die Sicht der Dinge. Rege ich mich im einen Moment noch über den Stau auf, in dem ich häufig morgens stehe, bin ich im nächsten Moment aber auch schon dankbar dafür, dass mir noch kein Unfall widerfahren ist.

    Tja und die Pubertät... da kann ich nur sagen, dass ich ein liebes Mädchen war. Keine Alkoholeskapaden, wenig Partys, usw. Somit bin ich dir keine gute Hilfe.
    Ich wünsche dir aber viel Kraft, Geduld und Liebe im Umgang mit den Pubertierenden.

    Lieben Gruß,
    Miriam

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  3. Liebe Ssbine, es braucht nicht Worte,um Mitgefühl auszudrücken. Manchmal ist es auch nur das "einfach da sein", praktisch zuzugreifen und dem Betroffenen den Alltag mit einfachen Hilfsleistungen meistern zu helfen. Das hilft mehr als Floskeln, die beim Aussprechen schon weh tun.
    Und du merkst, das wir uns im Alltag über total Unwichtiges aufregen können.
    Den Kampf durch die Pubertät habe ich bei meinen Kindern fast geschafft. Ich bin kein Meister im Tipps-geben-wie-man-es-am-besten-macht, aber ich kann dir sagen, dass man aus dem Bauch heraus am besten agiert: auch beim "NEIN" zu Alkopartys bleiben, sich gegen die "übertoleranten" anderen Eltern durchsetzen (die es manchmal nur in der Erzählung der Pubertierenden gibt) ... und den kleinen Kaktus immer wieder in den Arm nehmen, auch wenn er gerade heftig gestochen hat.
    und nicht vergessen: das ist nur eine Phase ..... Halt durch, ganz liebe Grüsse
    Andrea

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